Boeing Werk in Seattle

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Da wir in der Nähe von Seattle waren, beschlossen wir uns das Boingwerk anzuschauen – ein Unternehmen, das 2 Tage in Anspruch nahm…

Der 1. Teil, war das Boeing Museum im Süden von Seattle, wie erwartet war das Gelände und das Museum riesig. Auf der Freifläche – die Airforce ONE, DC10, usw. Innen nahezu alle jemals gebauten Flugzeugmuster in den jeweiligen Epochen und dem tech.Standard. Ein breiter Raum war dem militärischen Flugzeugbau in den 30er und 40er Jahren gewidmet. Dioramen veranschaulichen diese ganz genau, und zeigen den Einsatzbereich – Europa, Pazifik, Japan, hauptsächlich die Erfolge natürlich….zu meiner großen Überraschung wurde z.B. mit Respekt über die Me 109 berichtet – aber nur sehr, sehr wenig! Kein Wort natürlich über die Angst der Spitfirepiloten beim Auftauchen der Me 109, die mit so hoher Geschwindigkeit auftauchte und den Spitfireflugzeugen im Luftkampf haushoch überlegen waren…. Bilder von Adolf Galant, Baron von Richthofen – der Rote Baron – dem sogar ein extra Raum gewidmet war…….Natürlich jede Menge rare und seltene Muster die in hauseigenen Werkstätten liebevoll restauriert und gewartet werden. Eine angeschlossene Flugschule sorgt für die Ausbildung der angehenden Piloten. Alles in allem – ein sehr interessanter Tag ! Wir sind gespannt, was der morgige Tag bringen wird, da wir in das Boing Montagewerk fahren, um eine Werksbesichtigung mitzumachen.

Dazu mussten wir am nächsten Tag an das nördlichste Ende von Seattle fahren. Zum Glück haben wir nur 8 km entfernt übernachtet – der Morgenverkehr ist mörderisch !!  Das Gebäude für den Eingang zu Boing ist schon mal riesig, der Parkplatz neben der eigenen Start – und Landebahn gelegen. Die Führung dauert 1,5 Std. und beginnt mit einem 6 min. langen Film, unsere Führerin macht uns mit den „Sicherheitsvorschriften“ bekannt, die strengstens einzuhalten sind: Keine Taschen oder Rucksäcke, Handy’s, Foto’s,Videocamera’s – alles muss in Boxen eingeschlossen werden. Die Sicherheitsleute sind überall – und bis an die Zähne bewaffnet !! Wir steigen in einen Shuttlebus, der uns in ein paar Minuten in die eigentlichen Montagehallen bringt. Als 1. geht es in den Untergrund – Versorgungsgänge unter den gesamten Hallen – peinlichst sauber und 16 km !! lang. Die Mitarbeiter können und dürfen diese Tunnel auch zum Joggen benutzen….  Als nächstes geht es mit dem Fahrstuhl 5 Stockwerke nach oben – auf eine Art Galerie, hier hat man einen gigantischen Ausblick auf die unterschiedlichen Montageschritte im Flugzeugbau. Die Halle ist 900 m lang und 300 m breit und mit Zwischenwände abgeteilt- und an der Decke ein Netzwerk von Laufkatzen für Kräne und Flaschenzüge in unterschiedlichen Farben – je nach Einsatzgebiet.  In dieser Montagehalle bis zu 6 Flugzeuge in unterschiedlichem Montagemodus, das Eine wird gerade mit Elektronik versehen, das Andere bekommt Flügel, das Nächste bekommt die eben angelieferten Triebwerke usw. Boing kann alle Farb – und Logowünsche der Kunden erfüllen… ein Flugzeug kostet im Schnitt 400 Millionen $, Boing verdient an jedem Flugzeug 16 Millionen $….

Auf der anderen Seite des Geländes ist das „Auslieferungslager“, eine unglaubliche Menge an Flugzeugen wartet auf ihre Auslieferung an die Kunden aus aller Welt, ausgeliefert wird erst nach einem ausführlichen Check, wobei alle Funktionen nochmals auf Herz & Nieren geprüft werden. JEDER Montageschritt ist genau vorgeschrieben und wird mehrfach kontrolliert und vor allem Dokumentiert- unzählige Computer überwachen alles – restlos ALLES, jedes Einzelne der rund 6 Millionen Teile. Jeder Mitarbeiter wird bevor ergehen kann von seinem Prüfingenieur überprüft – alles was dieser Mitarbeiter im Laufe des Tages montiert hat wird kontrolliert und dokumentiert per Unterschrift – auch der Prüfingenieur wird seinerseits von 3 anderen Ingenieuren kontrolliert und alles per Unterschrift dokumentiert. Ein sehr aufwendiges, – aber wohl bewährtes System, kein Schritt ohne Unterschrift und Kontrollunterschrift ist möglich !! Aber auch kein Schritt darf von der Montagevorschrift abweichen !!   Wenn man das sieht, wie gigantische Kräne ganze Flugzeuge anheben und umsetzen – sehr beeindruckend. Viele Materalien aus Carbon – leicht und unglaublich stabil.

Hier ein paar Daten:

747-8    475 Sitze     Reichweite    13.600 km

777-8     350-375 Sitze                        16.110 km

787-9       290  Sitze                                 14.140 km

747-8F            137,7 Tonnen Fracht     7.600 km

777     F             102,0 Tonnen Fracht     9.200 km

Alles in allem eine interessante Besichtigung, die uns sehr beeindruckt hat. Natürlich gibt es keine Bilder von „innen“ – nur von den Außenbereichen.

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2 Gedanken zu „Boeing Werk in Seattle“

  1. Wir wünschen Euch weiterhin eine gute, erlebnisreiche Reise.
    Wir verfolgen Eure Reiseberichte mit großem Interesse!
    Ingrid und Heinz

    1. Hallo Ingrid,
      Hallo Heinz,
      Wir sind zwischenzeitlich von Skagway mit der Fähre nach Haines gefahren und werden morgen nach Anchorage weiterfahren 1300km !! Ich hoffe wir sehen uns mal nach unserer Rückkehr !?
      Aber unser Weg wird uns nach Süden führen – bis nach Argentinien….
      In diesem Sinne, bis bald
      LG
      Linda & Rudi

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