Die Fahrt war angenehm, aber doch sechs Stunden lang. Naja, eben „nur um die Ecke“. Unser Ziel: die Westküste Floridas. Leider hatten wir Pech, die meisten Plätze waren restlos belegt. Also war Weitersuchen angesagt…wir wollten ja einen Platz mit Vollausstattung haben. Aber wir hatten Glück: auf einem schönen Platz etwas im Landesinneren (wir wollten aber an’s Meer), hat es dann geklappt. Angesagt war: Wäsche waschen, Kochen, Spazierengehen, Propan auffüllen – all das konnte gemacht werden. Natürlich nicht zu vergessen: das Entleeren der Abwassertanks und das Befüllen des Frischwassertanks.
Ein sehr schöner Platz mit angenehmen Nachbarn, aber für den Ort zu teuer! Außerdem wollten wir ja ans Meer. Daher machten wir uns nach zwei Tagen auf den Weg an die Ostküste: z.B. nach Daytona. In einer Woche – das kommende WE – ist da die Daytona Bike Week, das weltgrößte Treffen von Bikern. Hoffentlich bekommen wir da noch einen Platz!? Wir werden sehen, die Fahrt von der Westküste an die Ostküste, quer durch war schön, zumal es fast immer durch endlose Orangenplantagen ging.
Tatsächlich circa 10 km vom Ortskern Daytona entfernt bekamen wir ein sehr schönes idyllisches Plätzchen in einem Wald.
Wir haben sehr schnell „Freundschaft“ geschlossen mit unseren unmittelbaren Nachbarn….einer großen Familie von Squirrels – sehen aus wie unsere Eichhörnchen nur größer und von anderer Farbe. Nach zwei Tagen des „Anfütterns“ wurden wir morgens sehnsüchtig erwartet, sie wollten ihre Frühstücksration abholen. Eines war besonders mutig und kam zu uns in den Wagen – naja, den Mutigen gehört überall die Welt – oder war es nur besonders „verfressen“? Hm, wir werden es wohl nie erfahren. Auf jeden Fall bekam er dadurch am Meisten ab…wie im richtigen Leben!
Unsere erste Fahrt nach Daytona Stadtmitte und Beach haben wir mit dem Taxi gemacht. Der Fahrer – ein sehr freundlicher Schwarzer – fühlte sich gleich herausgefordert als Ortskundiger. Er zeigte uns den Ort, die Mainstreet und den schönsten Beachabschnitt, wir verabredeten uns, damit er uns später abholt und an unseren Platz zurückbringt.
Der kilometerlange Strand ist natürlich ein absoluter Traum, wir waren völlig begeistert. Die Mainstreet, jetzt noch für den Straßenverkehr offen – aber bereits fest in den Händen der Biker und des kommenden Ereignisses – die Daytona Bike Week! Ein buntes, tolles, quirliges, angenehmes Völkchen – und überall werden die Stände und die Buden für das Ereignis die Bike Week aufgestellt. Wir fühlen uns hier sehr sehr wohl und freuen uns auf den nächsten Tag. Der Taxidriver ist nach meinem Anruf 30 Minuten später da und läd uns ein nach Hause. Wir hatten aber in der halben Stunde „Wartezeit“ Gelegenheit das Abend- und Nachtleben zu genießen: aus den Kneipen drang richtig gute Country- und Rockmusik und natürlich flanierende Bikes ohne Ende. Einfach klasse – Daytona Mainstreet eben.
Am nächsten Tag, wir fahren mit dem Wohnmobil zum Strand – und finden auch gleich eine Zufahrt zum Strand, ja, RICHTIG! Wir fahren MIT dem Wohnmobil direkt auf den Strand!!! Die Strandgebühr von 10$ gilt von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Einfach KLASSE, tolle Kneipen am Strand entlang mit Lifemusik! Ein supergutes Feeling – wir fühlen uns rundum wohl und beschließen erst mal in die Stadt zu gehen – überall auf den Straßen, Bikes, Bikes und nochmal Bikes – eines schöner als das Andere…mein Herz wird bei diesem Anblick natürlich sehr wehmütig – ist ja auch logisch – oder?
Wie schon gesagt, Linda und ich fühlen uns unter diesen Bikern und Rockern sehr wohl…dass sich natürlich die Geschäfte – rechts und links der Mainstreet entlang – auf den Bedarf der Biker eingestellt haben, dürfte wohl klar sein. Ein Paradies für alte und junge Biker! Wir stöbern in den Läden und den Angeboten, lachen viel und freuen uns an all diesen Assessoires für Biker und Freunde. Das Ausruhen am Strand und das Strandleben sind so richtig nach unserem Geschmack! Zum Sand muß ich noch etwas sagen: schneeweiss und sehr sehr feinkörnig. Leute, wenn möglich, sollte jeder sich mindestens mal eine Woche Florida – vielleicht sogar Daytona Beach – gönnen, erst dann könnt ihr uns so „richtig“ verstehen!
Leider war ein paar Tage später die Abreise angesagt – eine Verlängerung auf Grund von Reservierungen wegen der Bike Week leider nicht möglich. Deshalb war schweren Herzens Abschied nehmen angesagt. Aber unser nächstes Ziel – Nashville – wartet schon mit einem weiteren Highlight: Unter anderem ein Konzertbesuch in der „Grand Ole Opry“…





