18.5.2016
Am frühen Nachmittag in Whitehorse, haben wir uns entschlossen den Weg nach Skagway anzutreten. Von Whitehorse nach Skagway sind es doch „nur“ 197km und es ist mindestens bis 22.30 Uhr taghell, wir wollten nur vor 20°° an der Grenze nach USA/Alaska sein- wie ich gelesen habe ist der Übergang von 8°° bis 20°° geöffnet. Die Strecke ist völlig unproblematisch, zumal wir nahezu „allein“ auf der Strasse sind. Der Fraiser Hwy hat uns dann doch ziemlich in Atem gehalten – aber nicht wegen der Straße selber, sondern wegen der unglaublichen Schönheit der Landschaft-Seen – malerisch gelegen mit türkisfarbenem Wasser, friedlich und fast unendlich Groß ! Diesen Eindruck weiter zu beschreiben ist für uns schlichtweg nicht möglich, wir hoffen, dass unsere Bilder einen kleinen Eindruck dieser paradiesischen Gegend wiedergeben. An einem Haltepunkt, an eben diesem See, waren junge Leute unterwegs- wie wir. Wir hörten ein Brummen in der Luft….bis ich gesehen habe, dass der Eine eine „Drohne“ steuerte und damit bestimmt spektakuläre Bilder von „oben“ schoss. Auch eine gute Idee !!
Der Grenzübertritt (mitten in den Bergen an einem Pass) in die USA verlief dieses Mal völlig ohne Probleme, die Frage nach frischem Obst haben wir natürlich beantwortet- der Zöllner kam dann in’s Mobil, hat sich im Kühlschrank von unseren Angaben überzeugt – kleiner „Smaltalk“, alles OK – gute Reise ! Auf Skagway – nur noch 12 km – waren wir sehr gespannt. Im Hintergrund waren die im Hafen liegenden „Kreuzfahrtschiffe“ schon zu sehen – nichts wie hin,
aber der Ort selber, hat uns dann doch ziemlich verblüfft……..wie im „Wilden Westen“ um das Jahr 1898 herum !!
Wir hatten uns besprochen, daß wir auf jeden Fall die „White Pass Eisenbahn“ nehmen um diese spektakuläre Strecke hautnah zu erleben.
Die Ticket’s – für den nächsten Tag – waren schnell gebucht- nicht ganz Billig der Spaß (122,-$ / Person) aber was wir gehört haben – auf jeden Fall sehenswert ! Der Ausflug sollte 3,5 Std. dauern… in den alten Wagen von damals. Der Zug setzte sich um 13.45 Uhr Ortszeit von Skagway aus in Bewegung,
Diese gigantische Schneefräse hat dann doch unsere Aufmerksamkeit erregt….
Der Cilcote Pass….der Weg, der vielen zum Schicksal wurde….
er war gut besetzt, zumal die Bahnfahrten natürlich auf die Kreuzfahrtschiffe abgestimmt sind….. Am Kai ist Platz für bis zu 4 riesige Kreuzfahrer, z.Zt. aber nur 2 am Hafen. Die Stadt wir morgens von den Kreuzfahrern regelrecht „geflutet“ – die aber jeden Abend wieder verschwinden. Die Stadt und die Lokale gehören dann wieder den Citizen, die dann natürlich auch andere Preise haben……….
Das letzte große Abenteuer des 19. Jahrhunderts, begann am 18.August 1896 in einem schmalen Fluß mitten in der Wildnis des kanadischen Yukons, als GOLD im Rabbit Creek , einem Nebenfluß des Klondike Flusses gefunden wurde. „Skotum“ Jim Mason (Keisch), der Tagish Eingeborene der Cap. William Moore über den White Pass von Skagway neun Jahre zuvor geführt hatte, war der Erste, der das gelbe Metall entdeckte und den GOLDRAUSCH auslöste.
Alle diese Fakten führten dann dazu, daß im Mai 1898 die White Pass und Yukon Railway gebaut wurde. Die Eisenbahn steigt auf 32 km vom Meeresspiegelniveau bei Skagway und einer Steigung von 3,9 % auf über 900 m zum White Pass hinauf. Die sehr engen Kurven verlangten nach einer „Schmalspurbahn“ daher ist das Gleisbett nur 3 m breit und die Spurweite ist 91,4 cm….. Der Bau der 110 Schienenmeilen (177 km) war in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung. Die Umsetzung erforderte 16° Radien an steil herabfallenden Felsen, der Errichtung von 2 Tunneln sowie zahlreiche Brücken. Die Arbeiten am Tunnel bei Meile 16 wurde im tiefsten Winter, schwerem Schneefall und Temperaturen um die -52° C verrichtet, was das Vorankommen erschwerte. Am 20.2.1899 erreichten die Arbeiter den höchsten Punkt des White Pass, am 6.7.1899 den Lake Bennett. Hier begann der Bau der Fluß und Seeroute.
Insgesamt atbeiteten 35.000 Menschen an der Bahnlinie – manche nur für einen Tag, manche über einen längeren Zeitraum, doch alle hatten den selben Traum und die gleichen Mühen……. Zehntausende Menschen und 410 Tonnen Sprengstoff bezwangen die teilweise rauen und herausfordernden Wetterbedingungen. Aber trotz dieses massiven Einsatzes von Menschen gab es nur 2 Tote,- auf jeden Fall 2 zuviel ! Am 3. August 1898 wurde bei einem Sprengunfall zwei Bahnarbeiter unter einem 100 Tonnen schweren Granitfelsen begraben, das Kreuz an der Stelle ist vom Zug aus zu sehen.
Da der Zug höchstens 15 kmh fährt, waren wir die meiste Zeit auf der Plattform vor dem Wagen, die Aussicht und das „überfahren“ der Brücken…….. ein ganz besonderes Erlebnis, auf der Bergseite sehr,sehr wenig Platz zum Fels 2-3 Handbreiten – mehr nicht ! Es fällt uns schwer, diese außergewöhnliche Zugfahrt zu beschreiben, wir hoffen, daß die Bilder ein wenig von der Bergwelt- dem Flair der Wagen und vor allem von dem Gleisbett rüber bringen. Wir haben uns daher eine DVD zugelegt, die ich dann in unsere eigenen Video’s integrieren möchte ,- mal sehen….
Die Leistung der Bahningenieure zu dieser Zeit ist schon enorm. Diese Bahn hat dann auch das Überleben der Goldgräberstadt SKAGWAY gesichert, als nur 3 Jahre später der Goldrausch vorbei war…. Der Name SKAGWAY kommt übrigens von den Ureinwohnern, ein Stamm mit dem Namen „Tlingit“ – Skagua, bedeutet „Der Platz an dem der Nordwind bläst“ , und das stimmt genau !!
Eine kleine Info hätte ich noch, die sich mit den Diggern/Goldsuchern beschäftigt- die dann von hier aus über den Berühmt/berüchtigten „Chilkoot Pass“ quälten. Dieser Aufstieg zum und über den Pass, war 57 km lang, die Glücksritter mußten den Auf- und Abstieg, bis zu 40 x machen, um die geforderte Menge an Lebensmittel und Geräte über den Pass zu bringen…..





